Was unterscheidet Mobility von Stretching? Was ist Mobility überhaupt? Und welchen Nutzen bringt das Training der Beweglichkeit?

Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung über die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist denn überhaupt Mobility?

Mobility befasst sich mit folgenden Themen: muskuläre (Ver-)Spannungen, Beweglichkeitseinschränkungen von Gelenkkapseln und anderem körpereigenem Gewebe, neuromuskuläre Koordination, die optimale biomechanische Positionierung des Körpers, der Gelenke und der Körperachsen bei Bewegungen (und in Ruhe), den Bewegungsspielraum von Gelenken (engl. range of motion oder ROM) und die Widerstandsfähigkeit des Körpers mit all seinen Strukturen gegen äußere Reize und damit der Verletzungsprophylaxe.
Das Thema Mobility sollte immer im Einklang mit dem Thema “Stability” gesehen werden. Neben Gelenkkapseln und Bändern werden Gelenke durch das Zusammenspiel verschiedener Muskeln stabilisiert. Stability beschäftigt sich mit der Position von Gelenken (Wirbelsäule, Schulter, Hüfte, Knie etc.) und der Kraft, welche diese Stabilität bewahrt.
Grundsätzlich sollte zwischen den Begriffen Stretching und Mobility unterschieden werden. Dr. Kelly Starrett (DPT und Bestselling Autor von “Becoming a supple leopard”) beschreibt Stretching als die “simple Verlängerung von verkürzten und verhärteten Muskeln” durch verschiedene Dehnmethoden. Die Mobilisation hingegen ist ein “ganzheitlicher bewegungsgestützter Ansatz, der ALLE Bereiche anspricht, welche eine Beweglichkeitseinschränkungen zur Folge haben können” (eingeschränkte Gelenksbeweglichkeit, neuronale Schwächen, motorische Einschränkungen etc.).

Warum ist Mobility wichtig?

Hier eine Übersicht der wichtigsten Faktoren:

Mobility schafft einen Ausgleich zur Alltagsbelastung

Wir leben immer mehr den sogenannten “sedentären Lebensstil”. Vereinfacht gesagt: Wir sitzen zu viel. Beim Essen, im Auto, bei der Arbeit, beim Treffen mit Freunden. Sitzen gehört mittlerweile zu unseren häufigsten Aktivitäten. Der sitzende Lebensstil kann allerdings zu großen Schäden an unserem Bewegungsapparat führen. Wir brauchen demnach einen Ausgleich. Und dieser Ausgleich kann durch Mobility-Training stattfinden. Die Mobilisation der Hüftbeugemuskulatur und der Hamstrings (ischiocrurale Muskulatur) sorgt zum Beispiel für einen Gegenpol zum alltäglichen Sitzen.

Mobility verbessert die Bewegungseffizienz

Durch das Erlernen von sicheren Bewegungsmustern und durch das reibungslose und vor allem uneingeschränkte Zusammenspiel von Muskelketten während Bewegungen erreichen wir eine gesteigerte Bewegungseffizienz. Wir brauchen also für die gleiche Bewegung weniger Energie und können somit mehr Leistung erzielen. Du lernst zum Beispiel wie du deine Hüfte beim Springen effektiver einsetzt oder wie du mit einer optimalen Schulterposition mehr Push-Ups absolvieren kannst.

Mobility verringert das Verletzungsrisiko

Durch die gesteigerte Beweglichkeit führen wir unsere Bewegungen sicherer und über einen vergrößerten Bewegungsradius aus. Verletzungen entstehen meist durch suboptimale Gelenksstellungen oder durch ein Ungleichgewicht von Muskelgruppen. Verbessern wir unsere Beweglichkeit, so verhindern und beseitigen wir diese sogenannten “Dysbalancen” und können akute wie auch chronische Verletzungen verhindern.

Mobility vergrößert die aktive Beweglichkeit

Die aktive Beweglichkeit spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Durch die aktive Beweglichkeit verbessern wir unsere Haltung, unser Gangbild und die intermuskulären Widerstände werden verringert. Die Verbesserung der passiven Beweglichkeit kann mit “Isolationsübungen” verglichen werden, bei denen meist nur ein Muskel gedehnt wird. Mobility-Training befasst sich hauptsächlich mit Muskelketten und deren Zusammenspiel und bereitet so auf die alltäglichen Aufgaben vor.

Sicherheit zurückgewinnen nach Verletzungen

Durch das Mobility-Training kann die Sicherheit nach Verletzungen zurückgewonnen werden, in dem Bewegungsspielräume angetestet werden, die nach einer Verletzung ein Unsicherheitsgefühl hervorrufen können. Nach einer Schulterluxation (und anschließender Heilungsphase) kann zum Beispiel durch vorsichtige Außenrotationsmaßnahmen das Gelenk in Überkopfpositionen wieder belastet werden. Schrittweise kann dann die Belastung wieder gesteigert werden bis die Sicherheit zu 100% zurückgewonnen wird.
Ich hoffe ich konnte zeigen inwiefern das Mobility-Training in vielerlei Hinsicht “Hilfe zur Selbsthilfe” darstellt und hoffe, dass immer mehr die Wichtigkeit des Themas erkennen und in ihren Sport und ihren Alltag integrieren.

Bleib geschmeidig!

Dein Mobility Coach Benni

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