Zu Beginn meiner Workshops erkläre ich immer folgenden Zusammenhang:

Das Schultergelenk kann sowohl instabil wie auch immobil sein. Ich durfte das Dank meiner Schulterluxation 2010 selbst erfahren. Da die Schulter selbst bei kleinsten Anstrengungen immer wieder auskugelte, stellte ich mir die Frage, ob da nicht die Stabilität das Problem ist. Bis ich auf das “Mobility-Stability-Kontinuum” gestoßen bin.

Dort heißt es: Erst “Mobility”, dann “Stability”, dann “Performance”.

Use it or loose it

Viele können ihre Schulter in einer gewissen Position sehr stabil halten. Beim Anheben des Armes bis auf 90° vor den Körper zum Beispiel. In dieser Position ist nicht viel Beweglichkeit gefragt. Nehmen wir den Arm aber nun gestreckt über den Kopf (Oberarm befindet sich nun am Ohr), so sieht die Sache schon anders aus. Vor allem, wenn dann noch zusätzliches Gewicht hinzu kommt. Hier kann die Sache schon sehr wackelig werden (Stichwort: Overhead-Squats).

In der ersten Position befinden wir uns also nicht im kompletten Bewegungs-End-Radius des Schultergelenks. Beim Arm über dem Kopf allerdings schon (Dies nennt man übrigens “Schulterflexion”).

Hier ist es wichtig zu verstehen, dass wir unsere Gelenke so bewegen sollten, dass der komplett mögliche Bewegungsradius immer wieder genutzt wird. Tun wir dies nicht, so verlieren wir diese Möglichkeit der vollen Bewegung (“Use it or loose it”). Sicherlich kann ich meine Schulter in gewissen “gewohnten” Positionen stabilisieren. Doch es wird immer wieder mal passieren, dass ich meine Schulter auch in “ungewohnten” Positionen stabilisieren muss. Bei Sportarten wie Tennis und Volleyball zum Beispiel. Oder bei einem Sturz. Dies sollte durch eine gute Beweglichkeit abgefangen werden.

Und noch etwas zur Frage “Wenn eine Seite ‘verkürzt’ ist, kann ich dann einfach die Gegenseite trainieren?”

Nur wenn unsere Muskulatur weder “verkürzt” noch abgeschwächt ist, laufen gewünschte Bewegungen koordiniert ab. Eine abgeschwächte Muskulatur ist im Allgemeinen nicht in der Lage gegen einen hypertonen, also “unter-zu-viel-Spannung-stehenden” Muskel (in dem Fall nennen wir ihn Gegenspieler, also “Antagonist”) zu arbeiten.

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Für uns heißt das:

Wir sollten erst an der Mobilisierung (“Detonisierung”) des hypertonen Muskels arbeiten, bevor wir den Gegenspieler trainieren sollten.

Zu Schluss noch eine Bitte: Mobility ist nichts wert, sofern eure Technik Mist ist. Ihr könnt noch so viel an Problemen, Einschränkungen und gegen Schmerzen arbeiten. Wer mit schlechter Technik trainiert, wird auch mit einer ausgezeichneten Beweglichkeit und Stabilität über kurz oder lang Probleme bekommen.

Mein Appell: Mobility-Stability-Technik als Basis.

 

Bleibt geschmeidig und rockt die Woche!

Euer Mobility Coach Benni