Ich liebe CrossFit. Es ist für mich mehr als eine Sportart. Es ist ein Lifestyle (schaut gerne mal bei meiner Box Crossfit Black Forest vorbei). Man kann es lieben, man kann es hassen. Man kann es als Trend abtun. Das interessiert mich alles nicht. Das soll jeder für sich entscheiden.
Dies soll auch kein weiterer Post zum Thema “CrossFit ist gefährlich” oder “Die Technik wird in den WODs häufig vernachlässigt” sein. Darüber wird bereits genug geschrieben und meist von denen, die selbst gerade einmal 1-2 WODs mitgemacht haben bzw. YouTube-Videos als Referenz nehmen (denkt dran: “Schlecht” trainiert wird beinahe in jeder Sportart. Alles eine Frage der Perspektive). ⚖️
Wer CrossFit aktiv betreibt, der weiß, welche Gefahren diese Sportart birgt. In den letzten Jahren fällt mir immer mehr auf, WAS diesem Konzept wirklich fehlt bzw. was Breitensportler in ihrem WOD-Regimen meist vernachlässigen. Diese Punkte möchte ich kurz nennen:
1️⃣ Exzentrische Bewegungen
Meist wird fröhlich die Stange hochgewuchtet und dann gedroppt, beim Pull-up einfach oben losgelassen (bzw. sich in die nächste Wiederholung fallen gelassen — Kipping/Butterfly) oder für die Liegestütze der Körper als Flummi (Brust trifft Boden) genutzt. Für den Leistungsfaktor bzw. für “schnelle WODs” macht das durchaus Sinn, für die Gesundheit nicht immer. Denn: Es fehlen exzentrische, also nachgebende, Muskelbelastungen. Die Abwärtsbewegungen der Stange bzw. des Körpers sind meist minimal.
Die Lösung: Accessory work! Heißt: Nimm kontrollierte Abwärtsbewegungen in deinen Trainingsplan mit auf. Zum Beispiel Kniebeugen mit 5-7 Sekunden exzentrischer Phase. Doppelter Vorteil: Das gibt gleichzeitig noch extreme Kraft- und Massenzuwächse.
2️⃣ Aerobe Ausdauer
Um den Text hier nicht zu sprengen: Es fehlen lange, kontinuierliche Belastungen. Das Zeitalter von HIIT (High Intensity Intervall Training) ist aktueller denn je. Hauptsache kurz und schnell muss es sein. Wir haben ja alle so wenig Zeit. Doch unser Körper besitzt eben mehr als einen Stoffwechselweg (nämlich 3). Und einer davon reagiert auf lange, kontinuierliche Belastung. Die wenigsten bauen 5-10k Läufe in ihr Training mit ein. Oder Rudern auch mal länger als 10 Minuten. Sinnvoll wäre es.
3️⃣ Rotationsbewegungen
Diese natürliche Bewegungsform des Menschen fehlt beinahe völlig. Es gibt keine richtige Rotationsbewegung beim CrossFit. Der Grund wird wohl die Vernunft gewesen sein. Schnelle, schwere Übungen kombiniert mit Rotationsbewegungen könnten gefährlich sein. Dennoch sollten wir ab und an kontrollierte Rotationsbewegungen bzw. sogenannte Antirotationsbewegungen in unseren Trainingsplan integrieren.
Bleibt geschmeidig!